Cannabis und Fibromyalgie

Fibromyalgie: Ist Cannabis die beste Behandlung?

Cannabis und Fibromyalgie: die beste Behandlung?

Medizinisches Cannabis übertrifft verschreibungspflichtige Medikamente, wenn es um die Erleichterung der Symptome von Fibromyalgie geht. Dieses Phänomen ist nicht überraschend; Forscher haben in den letzten 12 Jahren auf Cannabis-basierende Therapien für diese Krankheit gedrängt. Glücklicherweise gibt es jetzt mehr Optionen als je zuvor für Patienten, die hoffen, von Betäubungsmitteln wegzukommen und Erleichterung durch natürlichere und wirkungsvollere Weise zu finden.



 

Was ist Fibromyalgie?

Fibromyalgie

Jahrzehntelang wurden Fibromyalgie-Patienten (FM-Patienten) von der medizinischen Gemeinschaft ausgeschlossen. Vor zehn Jahren diskutierten Mediziner immer noch darüber, ob Fibromyalgie tatsächlich existiert. Zum Glück sind die meisten von ihnen jetzt zur Besinnung gekommen. Die Erkrankung ist auch bekannt als „myofasziales Schmerzsyndrom“, die genaue Ursache für Fibromyalgie muss jedoch noch gefunden werden.

Während das primäre Merkmal scheinbar unerklärliche und häufig lähmende Schmerzen sind, bringt die Krankheit jedoch eine ganze Reihe von Symptomen mit sich, die sich über die folgenden Bereichen erstrecken:

• Chronische Schmerzen mit spezifischen „Tender Points“ (Schmerzpunkten)
• Steifheit der Muskeln in weiten Bereichen des Körpers
• Kopfschmerzen
• Müdigkeit
• Schlafstörungen
Reizdarmsyndrom (IBS)
• Depressionen und Stimmungsschwankungen

Das Endocannabinoid-System und Fibromyalgie

Die oben aufgelisteten Beschwerden sind insofern sehr interessant, als dass es sich um genau die selben Symptome handelt, die Ärzte wie Ethan Russo in der Endocannabinoid-Forschung immer wieder diskutiert haben. Dr. Ethan Russo ist Neurologe und Pharmakologe. Derzeit ist er der medizinische Direktor von Phytecs, einem Unternehmen, das Medikamente, Kosmetika und Lifestyle-Produkte entwickelt, die Cannabinoide enthalten. Cannabinoide sind Wirkstoffe, die in der Marihuana-Pflanze gefunden werden und die Endocannabinoide in unserem Körper ersetzen.

In den frühen 2000-er Jahren schlug Russo vor, dass Fibromyalgie tatsächlich Teil eines größeren Krankheitsbildes sein könnte, das „Clinical Endocannabinoid Deficiency“ (CECD) genannt wird. Sie können sich das Endocannabinoid-System (ECS) als ein enormes Kommunikationsnetzwerk in Ihrem Körper vorstellen. Verschiedene Chemikalien, die als „Endocannabinoide” bekannt sind, heften sich an die Rezeptoren Ihrer Zellen und sagen ihnen, was zu tun ist. Das ECS verbindet bestimmte Teile Ihres Gehirns mit entsprechenden Körperteilen, deshalb führt eine Unterbrechung oder ein chemisches Ungleichgewicht im Endocannabinoidsystem dazu, dass diese Kommunikationssignale gestört werden.

Dies kann zu einer Reihe von Symptomen führen, darunter:

Schmerzen
Stimmungsschwankungen
Schlafstörungen
Magen-Darm-Beschwerden
Verkrampfung der Muskulatur



Hier ist eine kurze Zusammenfassung der Forschungsergebnisse, die nahelegen, dass das Endocannabinoid-System eine Rolle bei Fibromyalgie spielen könnte:

Studie 1: Ist CECD ein „Ding“?

zellen
Russo schlug 2003 erstmals das Konzept der „Clinical Endocannabinoid Deficiency“ (CECD) vor. In seinem wissenschaflichen Aufsatz verbindet er IBS, Migräne und Fibromyalgie. Er kommt zum Schluss, dass diese Erkrankungen “allgemeine klinische, biochemische und pathophysiologische Muster aufweisen, die auf einen zugrundeliegenden klinischen Endocannabinoidmangel hindeuten, der mit Cannabinoidmedikamenten in geeigneter Weise behandelt werden kann”.

Studie 2: Ein Argument für die Cannabinoid-Medizin

medizinische kapseln

Im Jahr 2008 erweiterte Russo seinen ursprünglichen CECD-Aufsatz und konzentrierte sich insbesondere auf Schmerzen. In diesem Aufsatz erklärte er, dass THC die Schmerzüberempfindlichkeit, die bei Migräne- und Fibromyalgiepatienten auftritt, reduziert. THC ersetzt unser körpereigenes Endocannabinoid Anandamid. Dies ist wiederum ein starker Beweis dafür, dass diese Krankheit mit dem Endocannabinoid-System zusammenhängt.

Er argumentiert auch, dass Cannabinoid-Medikamente weitere positive Nebenwirkungen haben, einschließlich Milderung von Übelkeit und Schlaflosigkeit, und auch ausgezeichnete neuroprotektive und antioxidative Eigenschaften aufweisen. Diese zusätzlichen Vorteile können dabei helfen, einige der anderen Symptome zu lindern, die bei Fibromyalgiepatienten häufig auftreten.

Studie 3: Cannabinoide verbessern das Wohlbefinden

Wohlbefinden

Forscher der Universität von Manitoba behandelten Fibromyalgie-Patienten mit Nabilon, einem synthetischen Cannabinoid. Die Forscher fanden heraus, dass das Cannabinoid gut verträglich war und Schmerzen linderte. Nach vier Wochen verspürten die Patienten, die an dieser Studie teilnahmen, eine drastische Verminderung von „Tender Points“ (Schmerzpunkten) und Angstzuständen. Sie konnten auch bedeutent bessere Ergebnisse bei „Fibromyalgia Impact Questionnaires“ (FIQ) feststellen. Die FIQ Tests reflektieren Störungen der Lebensqualität, wie Depressionen, Müdigkeit, Behinderung der Arbeitsfähigkeit, Muskelsteifigkeit und die allgemeine körperliche Funktionsfähigkeit.

“Dies legt nahe, dass Nabilon auch für Patienten mit schweren Fällen von Fibromyalgie mit ausgeprägter Funktionsstörung eine wirksame Behandlung ist”, schreiben die Studienautoren.

Studie 4: erneute Betrachtung von CECD

CECD

Zehn Jahre nach der ersten Veröffentlichung von Russos CECD haben kalifornische Forscher die Diskussion wieder aufgenommen. In ihrer Literaturrückschau bestätigten sie die Beweise dafür, dass ein Ungleichgewicht im Endocannabinoidsystem eine Rolle bei Fibromyalgie, IBS und chronischer Migräne spielt. Sie deuteten auch an, dass ECS-Defizite eine Schlüsselrolle bei einer Vielzahl neurologischer Erkrankungen und anderweitig scheinbar unerklärlichen Symptomen spielen könnten.

Wie kann Cannabis bei Fibromyalgie helfen?

Cannabis
Die oben aufgeführte Liste ist erst der Anfang, wenn es darum geht, den genauen Zusammenhang zwischen Fibromyalgie und ECS zu verstehen. Weitere Forschung und klinische Studien werden notwendig sein, um herauszufinden, wie wirksam Cannabis-basierende Medikamente bei der Behandlung dieser Krankheit sein können. In der Zwischenzeit gibt es einige wichtige Möglichkeiten, wie Marihuana die Symptome lindern kann:

Schlafstörungen
Schlafstörungen
Schlafstörungen sind bei Fibromyalgiepatienten sehr häufig. Einige Forscher behaupten sogar, dass Schlafstörungen in Verbindung mit „Tender Points“ die definierenden Merkmale der Krankheit sind. Marihuana kann den Patienten nicht nur beim Einschlafen helfen, sondern kann durch nächtliche Einnahme der Medikamente den Tiefschlafzyklus verlängern. Eine ununterbrochene Nachtruhe ist für Fibromyalgie-Patienten extrem wichtig, da häufiges Aufwachen die Wahrscheinlichkeit von Schmerzen am nächsten Tag erhöht.

Um sicherzustellen, dass Sie tatsächlich durchschlafen, empfehlen wir, schwere Indica-Sorten zu rauchen / vapieren / essen.



Verwenden Sie Sorten wie:

• Afghan Kush
• Grandaddy Purple
• Northern Lights

Schmerzen

Schmerzen

Eine Online-Umfrage(auf Englisch) der National Pain Foundation und von NationalPainReport.com fand heraus, dass 62% der cannabiskonsumierenden Fibromyalgiepatienten das Kraut als “sehr wirksam” bei der Linderung von Schmerzen bezeichneten. Das ist wirklich erstaunlich, denn Marihuana übertraf mit seiner Wirkung die üblichen verschreibungspflichtigen Medikamente wie Cymbalta, Lyrica und Savella drastisch. Nur 8-10% der Patienten berichteten, dass diese Medikamente “leicht wirksam” bei der Kontrolle der Symptome waren.

Dies ist nicht die einzige Studie, die gezeigt hat, dass Marihuana ein starkes Schmerzmittel ist. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Cannabis entweder zusammen mit Opiaten wirken oder sie sogar ersetzen kann.

Verwenden Sie Sorten wie:

• Sour Diesel
• Harlequin
• Purple Trainwreck

Interessante Tatsache: Sie haben Cannabinoidrezeptoren in Ihrer Haut. Daher könnten topische Cannabisprodukte eine gute Ergänzung zu ingestiertem oder inhaliertem Marihuana sein. Sie können Marihuana-getränkte Lotionen, Balsame oder Öle sanft auf die schmerzenden Punkte auftragen und für zusätzliche Schmerzlinderung einreiben.

Verkrampfung der Muskulatur
Verkrampfung der Muskulatur
Muskelkrämpfe, Verspannungen und Zuckungen sind bei FM-Patienten nicht ungewöhnlich. Unter jedem Triggerpunkt liegt ein kontrahierter Muskel. Diese Triggerpunkte können sich beim Drücken unterschiedlich auf verschiedene Körperteile auswirken. Muskelkrämpfe und Zuckungen können auch nachts sehr häufig auftreten und den Schlaf unterbrechen. Zum Glück kann Cannabis helfen.

Die Tatsache, dass Marihuana Muskelkrämpfen ein Ende setzt, kam bei der Erforschung von Multipler Sklerose (MS) ans Licht. In einer Studie von 2011 wurde Mäusen eine Scheinform von MS injiziert. Die Injektionen verursachten extreme Muskelverspannungen, Kontraktionen und Spastizität. Nach Erhalt der CBD-Injektionen gewannen die Mäuse wieder an Mobilität und Forscher sahen eine drastische Veresserung der Symptome. CBD ist ein nicht-psychoaktives Cannabinoid.

Es gibt sogar ein verschreibungspflichtiges, von Marihuana abgeleitetes Medikament auf dem Markt in vielen Ländern. Das Medikament, Sativex, enthält ein 1:1-Verhältnis von THC und CBD. Während Muskelkrämpfe bei Fibromyalgie anders sein können als bei MS-Patienten, kann Cannabis trotzdem Wunder wirken an jedem Muskel, der seinen eigenen Willen entwickelt zu haben scheint.

Verwenden Sie Sorten wie:

• One to One
• White Berry
• Cannatonic

Depressionen
Depressionen
An einer chronischen Krankheit zu leiden ist nie einfach, aber das Gefühl, ständig müde zu sein und unerklärliche Schmerzen zu haben, kann sehr anstrengend sein. Ein wenig Cannabis zu genießen ist ein sicherer Weg, den Geist zu beruhigen und sogar ein Lächeln auf Ihr Gesicht zu zaubern. In niedrigen Dosen ist psychoaktives THC ein starkes Antidepressivum. Andere nicht-psychoaktive Cannabinoide wie CBD und CBC haben ebenfalls starke stimmungsaufhellende Eigenschaften.

Wenn Sie sich Sorgen um Ihre bedrückte Stimmung machen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder einem Psychologen. Wenn Sie auf der Suche nach der ultimativen Antidepressiva-Cannabis-Sorte sind, entscheiden Sie sich für eine mit einem ausgewogenen Cannabinoid-Profil. Das bedeutet, dass der THC-Gehalt nicht sehr hoch ist und sie auch eine gesunde Menge an CBD und anderen Wirkstoffen wie CBN, THCV oder CBC aufweist.

Verwenden Sie Sorten wie:

• One to One
• Canna-Tsu
• Doug‘s Varin

Magen-Darm-Beschwerden
Magen-Darm-Beschwerden
Wie bereits weiter oben in diesem Artikel erwähnt, sind Reizdarmsyndrom (IBS) und Fibromyalgie eng miteinander verwandt. IBS kann Magenschmerzen / Krämpfe, Übelkeit und entweder Durchfall oder Verstopfung verursachen. Wie in „Americans für Safe Access“ zitiert, ist das Institute of Medicine (IOM) zu folgendem Schluss gekommen:

„Für Patienten…die gleichzeitig unter starken Schmerzen, Übelkeit und Appetitverlust leiden, könnten Cannabinoid-Medikamente Erleichterung in einem breitgefächerten Spektrum bieten, welche kein anderes einzelnes Medikament in dieser Form aufweist.“

Wir haben Endocannabinoid-Rezeptoren im gesamten Darmbereich, so dass es Sinn macht, dass Marihuana sehr hilfreich bei allen Arten von Magen-Darm-Beschwerden ist. Die Wirkstoffe in Cannabis binden sich an die Zellrezeptoren in diesen Bereichen und verursachen eine Kaskade von chemischen Reaktionen. Wenn Sie ein zugrundeliegendes chemisches Ungleichgewicht in diesem Bereich haben, dann können Cannabinoid-Medikamente dazu beitragen, die Dinge wieder auszubalancieren. Bei schweren gastrointestinalen Problemen wie IBS empfehlen wir, Sorten mit hohem THC-Gehalt auszuprobieren.

Verwenden Sie Sorten wie:

• Chemdawg
• Strawberry Cough
• Sour Diesel

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