Das Endocannabinoid System – Alles Was Sie Wissen Sollten!

Haben Sie sich jemals gefragt, wie THC wirkt? – Zufälligerweise hat es eine ähnliche Form wie ein Wirkstoff, den unser Körper auf natürliche Weise erzeugt.

CB1 und CB2 Endocannabinoid system

Dank seiner Form kann THC das Endocannabinoid System in unserem Körper anzapfen. Es ist genau diese Fähigkeit, die dem THC seine psychoaktive Wirkung verleiht. Aber was ist das Endocannabinoid System, und was tut es? Um Ihnen das leichter verständlich zu machen, haben wir einen handlichen Leitfaden über das Endocannabinoid System erstellt, den auch Laien verstehen.

Was ist das Endocannabinoid System (ECS)?

Das Endocannabinoid System (ECS) bezieht sich auf eine Ansammlung von Zellrezeptoren und die entsprechenden Moleküle. Sie können sich Zellrezeptoren wie kleine Schlösser auf der Oberfläche Ihrer Zellen vorstellen. Die Schlüssel zu diesen Schlössern sind chemische Moleküle, die Agonisten genannt werden. Jedes Mal, wenn ein Agonist sich an eine Zelle bindet, gibt er eine Nachricht weiter, die Ihrer Zelle eine bestimmte Richtung gibt.

Das Endocannabinoid System ist die Bezeichnung für eine Reihe von Zellrezeptoren, die auf bestimmte Arten von Agonisten ansprechen. Das ECS besteht aus zwei primären Zellrezeptoren, dem Cannabinoidrezeptor 1 (CB1) und dem Cannabinoidrezeptor 2 (CB2). Die Schlüssel für diese Rezeptoren heißen Endocannabinoide.

Endocannabinoid System

Endocannabinoide sind wie das natürliche THC des Körpers. In der Tat haben Endocannabinoide ihren Namen von Cannabis. Pflanzliche Cannabinoide wurden zuerst entdeckt. Endo bedeutet innerhalb und Cannabinoid eine Verbindung, die in Cannabinoidrezeptoren passt. Es gibt zwei Haupt-Endocannabinoid-Moleküle, die Anandamid und 2-Ag genannt werden. Interessanterweise hätten Wissenschaftler Anandamid ohne THC gar nie entdeckt. Psychoaktives Cannabinoid (THC) wurde erstmals in den 60er-Jahren vom israelischen Wissenschaftler Raphael Mechoulam entdeckt. Sein Befund spornte schnell viele andere an, die herauszufinden versuchten, wie THC wirkt und ob unsere eigenen Körper einen ähnlichen Wirkstoff produzieren.

Mehr als zwei Jahrzehnte nachdem die Forschung begann, wurde Anandamid entdeckt. Sobald die Chemikalie isoliert werden konnte, stellte sich eine neue Herausforderung. Wie sollte sie heißen? Man wandte sich dem Sanskrit zu. Anandamid ist abgeleitet vom Sanskrit-Wort Ananda, was Glück bedeutet. Demnach bedeutet Anandamid eigentlich Glücksmolekül.

Was tut das ECS?

Cannabinoid-Rezeptoren sind im ganzen Körper vorhanden und haben eine Vielzahl von Funktionen. Bestimmte Rezeptoren sind jedoch in bestimmten Regionen konzentrierter. CB1-Rezeptoren sind im zentralen Nervensystem reichlich vorhanden. CB2-Rezeptoren werden häufiger auf Immunzellen, im Magen-Darm-Trakt und im peripheren Nervensystem gefunden.
Die Vielfalt der Rezeptorpositionen zeigt, wie wichtig Endocannabinoide für die tägliche Körperfunktionen sind. Sie helfen bei der Regulierung der folgenden Vorgänge:

  • Schlaf
  • Appetit, Verdauung, Hunger
  • Stimmung
  • Motorische Steuerung
  • Immunfunktion
  • Fortpflanzung und Fruchtbarkeit
  • Vergnügen und Belohnung
  • Schmerzen
  • Erinnerung
  • Temperaturregelung

Endocannabinoide

Endocannabinoide sind die chemischen Botenstoffe, die den Körper dazu bringen, diese Prozesse in Bewegung zu bringen und zu stoppen. Sie helfen dabei, ein optimales Gleichgewicht im Körper aufrechtzuerhalten, das auch als Homöostase bezeichnet wird. Wenn das ECS gestört ist, können diese Abläufe aus dem Gleichgewicht geraten. Es wird angenommen, dass eine Fehlregulation des ECS zu einer Vielzahl von Erkrankungen beiträgt, einschließlich Fibromyalgie und Reizdarmsyndrom.

Die ECS-Krankheitstheorie wird als “klinischer Endocannabinoid-Mangel” bezeichnet. Die Idee ist einfach: Wenn der Körper nicht genug Endocannabinoide produziert oder sie nicht richtig regulieren kann, ist er anfälliger für Krankheiten, die eine oder mehrere der oben genannten Funktionen betreffen.

Woher kommen Endocannabinoide?

Wenn der Körper nicht genug Endocannabinoide produzieren kann, kann das zu Problemen führen. Aber woher kommen Endocannabinoide eigentlich überhaupt? Dafür gibt es eine einfache Antwort: Nahrung.

Ihr Körper erzeugt Endocannabinoide mit Hilfe von Fettsäuren. Besonders wichtig sind dabei Omega-3-Fettsäuren. Jüngste Forschungen in Tiermodellen haben einen Zusammenhang zwischen omega-3-armer Ernährung und Stimmungsschwankungen durch schlechte Endocannabinoid-Regulierung gefunden.

Glücklicherweise sind Hanfsamen eine ausgezeichnete Quelle von Omgea-3-Fettsäuren. Fische, wie zum Beispiel Lachs und Sardinen, produzieren jedoch eine Form von Omega-3-Fettsäuren, die der Körper viel leichter verarbeiten kann.

 

Jenseits von Zellrezeptoren

Cannabinoidrezeptoren sind oft das, was wir mit dem Endocannabinoid System assoziieren. Aber das ECS ist viel komplexer. Enzyme spielen dabei eine entscheidende Rolle. In gewisser Weise ähneln Enzyme Pacman. Sie verschlingen verschiedene Verbindungen, verändern sie und spucken sie dann in Teilen wieder aus. Im ECS bauen die Enzyme übriggebliebene Endocannabinoide ab.

Kommen wir nun zum nicht-psychoaktiven CBD. Während THC sich direkt an Cannabinoidrezeptoren bindet, tut CBD dies nicht. Es beeinflusst stattdessen ein bestimmtes Enzym. Dieses Enzym heißt FAAH (Fettsäureamidhydrolase) und ist dafür verantwortlich, überschüssiges Anandamid aus dem Kreislauf zu entfernen.

CBD stoppt diesen Vorgang. Psychoaktives THC funktioniert, indem es die körpereigenen Endocannabinoide nachahmt. CBD erhöht jedoch die Menge an Endocannabinoiden in Ihrem System.

CBD verhindert, dass das Enzym FAAH das gesamte Anandamid aufspaltet und stellt mehr davon durch Ihre Zellen zur Verwendung bereit. Das ist der Grund dafür, dass CBD ein natürlicher Stimmungsaufheller ohne psychoaktive Wirkung ist.

Dies ist nur ein kurzer Überblick über das Endocannabinoid System. Jedes Jahr bringen weitere Studien neue Erkennnisse darüber, was dieses erstaunliche Netzwerk in unserem Körper bewirkt, ans Licht. Es ist die Entdeckung des ECS, die medizinischen Cannabis zu einer so großen Sache macht.

Es wird oft gescherzt über die Fähigkeit dieses Krautes, eine Vielzahl von scheinbar unzusammenhängenden Beschwerden zu heilen. Aber wir verstehen jetzt, dass diese Beschwerden alle teilweise durch das ECS geregelt werden. Die medizinischen Auswirkungen dieses Befundes sind somit endlos.

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